Punzierung und Feingehalt von Silber – alles was Sie wissen müssen
1. Die Punze
Was ist eine Punzierung?
Punzierung ist die Stempelung eines Edelmetallgegenstandes. Durch die auf einem Edelmetallgegenstand angebrachten Stempelungen (Punzierungen) sind beispielsweise der Feingehalt, der Erzeuger oder die Stelle, die den Feingehalt des Edelmetallgegenstandes überprüft hat, erkennbar.
Wie die Punze entstand
So war schon im Altertum das Münzgeld entstanden, als der Herrscher sein Bild oder Zeichen auf das von ihm in standardisierten Mengen in Umlauf gebrachte Edelmetall (Münzen, Barren) setzte. Die Mark verdankt diesem Markierungsprinzip ihren Namen. Mit dem Entstehen der Zünfte im Mittelalter wuchs das Bedürfnis nach einem Kontrollsystem, um Ursprung und Feingehalt der Arbeiten von Gold- und Silberschmieden zu kontrollieren und zu garantieren. Dies lag nicht nur im Interesse der Abnehmer, sondern auch in dem der Zünfte und Städte.
In den meisten Epochen der Geschichte war der Materialwert eines silbernen Gegenstandes gleich welcher Art, weit höher als der Kostenanteil für die an dem Stück aufgewandte Arbeit. Heute ist dies genau umgekehrt. Daher besteht von alters her ein Bedürfnis, Edelmetall, das Gegenstand des Handels ist, zur Kennzeichnung seiner Unverfälschtheit zu stempeln.
Die Erzeuger- oder Herstellerpunze
Bei der Punzierung von Silberschmuck und Silberobjekten, sind Silberstempel sehr wichtig. Der Meisterstempel (Hersteller- oder auch Erzeugerpunze genannt) gibt Auskunft über die Marke des Meisters, der Werkstatt oder Fabrik.
Mehr Informationen und rechtliche Hintergründe finden sie beim BMF und von der WKO.
2. Der Feingehalt von Silber
925er Silber / Sterling Silber
Sterling Silber ist eine Legierung, welche aus 92,5% reinem Silber und 7,5% anderen Metallen besteht. Der Feingehalt von reinem Silber entspricht also 925 aus 1000. Aus diesem Grund wird es mit 925 punziert und findet sich so auch im Schmuck selbst als Beweis eingraviert.
999 Feinsilber
Feinsilber ist die Bezeichnung für chemisch reines Silber. Es wird mit 1000/1000 Promille bzw., vor 1871, als 16-lötiges Silber bezeichnet bzw. so gestempelt. Das nach der Verhüttung erhaltene Feinsilber wird als Ausgangsmetall für die Münzprägung und die Schmuckindustrie verwendet.